Fragen an einen Jugendlichen:
In welchem Alter bist du das erste Mal mit Alkohol in Kontakt gekommen ?
Wann warst du das erste Mal betrunken ?
Wie oft hast du 16 Jahren Alkohol konsumiert, wie oft vor deiner Therapie ?
Trinkst du nur in Gesellschaft oder auch alleine ?
In welcher Stimmung trinkst du am meisten ?
Wie oft warst du vor deiner Therapie im „Vollrausch“ ?
Wie groß ist der Einfluss deines Freundeskreises auf dein Trinkverhalten ?
Wann hast du gemerkt, dass du ein „Problem“ mit deinem Alkoholkonsum hast ? Ist es dir selbst aufgefallen oder wurdest du darauf aufmerksam gemacht ?
Wie lange hat es gedauert bis du dachtest: „ So geht es nicht mehr weiter, es muss sich was ändern !“ und warum ? Gab es einen Impuls ?
An einem Abend vor ca. 1 1/2 Jahr habe ich auf einmal bemerkt das meine Hand zittert. Ich konnte mir nicht erklären warum und hab vor Schreck erstmal ein Bier getrunken. So wie immer habe ich dann im Endeffekt ein paar mehr Bier getrunken und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass das Zittern weg war.
Das hat mich irgendwie schockiert und mir die Augen geöffnet, dass ich drauf und dran war die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren.
Wie bist du das Problem dann konkret angegangen ?
Ich wusste lange Zeit nicht wie oder viel mehr was ich ändern sollte, damit die Verlockung nicht so groß ist. Der Griff zum Bier war eben meistens einfacher als sich mit mir selbst auseinander zu setzen.
Aber glücklicherweise hat der Chef meines Ausbildungsbetriebes irgendwie Wind von der Sache bekommen und das einzig Richtige getan. Er hat mir ermöglicht ein halbes Jahr auszusteigen und eine Therapie zu machen anstatt mich rauszuschmeißen. Dann war ich noch 3 Monate alleine mit dem Rucksack in Skandinavien unterwegs und hab z.B. auf Bauernhöfen gearbeitet .
Da hab ich gelernt wie es ist auf sich alleine gestellt zu sein und musste mich gezwungenermaßen mit mir selbst auseinander setzten.
Dort hab ich einen Weg gefunden eigenverantwortlich mit Alkohol umzugehen.
Was war die größte Schwierigkeit auf dem Weg zum „normalen“ Trinken ?
Die größte Schwierigkeit war ich selbst oder vielmehr mein Unterbewusstsein das mir immer wieder in den Rücken fiel und meinte zu sagen: ich habe eigentlich gar kein Problem damit, es ist nur das Wissen, das von Außen an mich ran getragen wird, dass es schlecht ist und dir schadet.
Ich hatte enorme Stimmungsschwankungen und wollte oft eigentlich gar nichts ändern. Ich glaube ich habe insgesamt 3 Anläufe gebraucht.